4.

Doch kühnres Träumen mächtig mich erfaßte,
Der ganzen Menschheit mich dahin zu geben,
Als Opfer sterben oder kämpfend leben,
Daß ich von Not und Druck sie mit entlaste.
O wie ich zürnend ihre Feinde haßte!
Wie ich empor mich rang mit kühnem Streben,
Wie ich der Freiheit Banner wollte heben,
Ob es auch für die schwache Hand nicht paßte!
Begeistrung war in diesen Träumen allen,
Und mehr als das; es war ein stetig Trachten
Nur vorwärts durch die Nacht zum Licht zu wallen.
Gefahr und Furcht, wie lernt ich sie verachten,
Wie ließ ich meine Losung laut erschallen:
Der Traum wird Wahrheit! wachet auf! – wir wachten.

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TextGrid Repository (2012). Otto, Louise. Gedichte. Mein Lebensgang. Abteilung 5. Aus den Jahren 1880-1893. Rückblicke. 4. [Doch kühnres Träumen mächtig mich erfaßte]. 4. [Doch kühnres Träumen mächtig mich erfaßte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-65DE-6