[112] Die zween Hunde

Ein Pudel und ein Dogge fanden
Als Waller sich in fremden Landen.
Nachdem man, wie es üblich ist,
Sich fein berochen und geküßt,
So fieng man an sich allerhand zu sagen.
Der Pudel, ein Genie, sprach im Posaunenton
Von seiner eigenen Person;
Dieß ist der Modestyl in unsern Tagen.
Herr Vetter, fieng er lächelnd an,
Sie sollten mich nur einmal sehen,
Was ich für Schwänke machen kann:
Es ist ein Spiel für mich auf einem Seil zu gehen,
Und wie ein steifer Flügelmann
Mit einem Spieß im Schilderhaus zu stehen.
Ich tanze, besser tanzt der große Vestris nicht.
Ich lasse mich zu todte schießen
Und bin flugs wieder auf den Füßen,
Wenn man ein Wort vom Henker spricht.
Noch mehr, ich kann mit unerhörten Sprüngen,
Bald über einen Stock, bald durch den Reif mich schwingen
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Und ... gähnen Sie? Hier brach der Redner ab.
Der Dogge sprach, soll ich mich auch erheben?
Ich schütze meinem Herrn das Leben
Und gehe mit ihm bis ins Grab.

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TextGrid Repository (2012). Pfeffel, Gottlieb Konrad. Gedichte. Fabeln und Erzählungen. Erster Teil. Drittes Buch. Die zween Hunde. Die zween Hunde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-744B-8