22. Verdamme nicht:

Was schlägst du viel durch deinen blinden bann/
Den/ der da nicht/ wie du wohl gleübest/ gleübet/
Den/ der da nicht/ wie du verbleibest/ bleibet/
In deinem wan? ein frommer Christe kan
Wol seelig seyn/ vnd steigen himmel-an/
Wann er schon nicht wie du wol schreibest/ schreibet/
Auch alles nicht/ wie du es treibest/ treibet.
Die that beweist einn rechten Christen-mann.
Was urtheilst du doch deines herren knecht?
Bedencke nur/ wer hat in allem recht/
Was er vermeint. Ein mensche kan wol irren/
Drümb rath' ich dir: verdamme den ja nicht/
Der Christum liebt. Wer weiss/ was dir gebricht?
Des Herren wort wird keinen nicht verwirren.

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TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Gedichte. Trauer- und Treugedichte. Sonnette. 22. Verdamme nicht. 22. Verdamme nicht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7B7F-7