[43] An Janthe

Da saß bei dir ich wieder, wie vor Zeiten!
Als wären wir aus langem Schlaf erstanden,
Und anders Alles, was wir wiederfanden,
So ließen wir zurück die Blicke gleiten.
Ein Führer war, mich in dein Herz zu leiten,
Der ernste Schmerzenszug, den tief verstanden
Ich las in deinem Antlitz; doch es schwanden,
Nein, niemals! deines Auges Herrlichkeiten!
Was wir erduldet, ließen wir verstummen.
Doch dachten wir der Zeit, die wir verloren,
Und sprachen manchen unvergeßnen Namen.
Da quoll der alten Lieder fernes Summen –
Wir fühlten neu den alten Schmerz geboren,
Und saßen schweigend bis wir Abschied nahmen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Roquette, Otto. Gedichte. Gedichte. Jugendlieder. An Janthe. An Janthe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9C78-4