[86] 2.

Ja, And're mögen deine Galerien
Durcheilen, deine Dome und Paläste
Bestaunen jetzt als red'gewandte Gäste,
Die ihrer eig'nen Leere gern entfliehen.
Zu jener Reife bin ich längst gediehen,
Die sich nicht kümmert mehr um neue Reste;
Was ich geschaut, das Höchste und das Beste,
Ward längst in mir zu ew'gen Harmonien.
Lebendig sind mir Raphaels Madonnen
Und Agnolo's gewaltige Naturen:
Sie wandeln um mich her im Licht der Sonnen.
Wohin ich blicke, find' ich Schönheitsspuren –
Und so beglücken mich Erkenntnißwonnen
Bei jedem Tritt auf heimatlichen Fluren.

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TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Erstes Buch. Sonette. Italia. 2. [Ja, And're mögen deine Galerien]. 2. [Ja, And're mögen deine Galerien]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AF89-A