Die Nacht

Des Mondes silberweiße Serpentine
sticht wie ein Riesenspeer
weit in den See hinaus,
um den mit finsterer Heroenmiene
der Berge weißköpfiges Heer
sich aufgetürmt – das ist ihr Haus,
in dem sie immer wieder Ruhe hält,
wenn flüchtig sie durch alle Welt
Wohn und Schlummer streute;
nun ruht sie zwischen den Bergen und über dem See,
bis über der Gipfel vereiste Höh
des Morgens bellende Strahlenmeute
wie eine feurige Kugel Gold
klingend in die Täler rollt
und die Verschlafene wolkig zerfetzt
tief in die Berge und Klüfte hetzt.

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TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Gedichte. Die drei Reiter. Die Nacht. Die Nacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B300-C