[347] Die edelste Wirkung

Der Pelikan nährt mit der Purpurquelle
Aus seinem Busen die geliebten Jungen;
Der Adler lehrt, der Sonne zugeschwungen,
Den jungen Adler tragen ihre Helle;
Der große Leu, würdig der Oberstelle,
Belebt das Junge, so, von ihm entsprungen,
Wie todt erst daliegt, mit der Kraft der Lungen
Und haucht es an, daß Lebenswärm' es schwelle.
Sie sind ein Vorbild edler Menschengaben:
So opfert gern sich selbst wohlthuende Milde,
Muth kann durch Thaten Jünger sich erziehen.
Allein dem Genius nur ward es verliehen,
Daß schon sein reiner Hauch beseelend bilde;
Drum ist er zu dem Herrscherrang erhaben.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. Die edelste Wirkung. Die edelste Wirkung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D28F-9