1.
Drud, du kommst auf d'Nacht zu mir, kommst aber nicht anders zu mir, ausser du hast den heiligen Johannes den Täufer mit dir. Aus Tiefenbach.
Und wer die ganze Nacht durch im Bett sich nicht umwendet, sondern stets auf derselben Seite schläft. Ebenda.
Man hat auch mehrere Gebetformeln wider die Drud, durch deren Abbeten sie verhindert wird, sich weiter zu melden. Zwey davon erscheinen mir von mythischer Bedeutung, welche ich daher hier beysetze.
Drud, du kommst auf d'Nacht zu mir, kommst aber nicht anders zu mir, ausser du hast den heiligen Johannes den Täufer mit dir. Aus Tiefenbach.
I leg mi nida wai a Mugl,
Das I ba da Nocht niad zum Bedd assikugl.
Heilige Muz,
Heilige Stuz,
Heilige Hofadeck,
Das mi ba da Nocht koiñ Drud und koiñ Katz daschreck.
Um Wiesenacker.
Hier steht die Drud in Verbindung mit dem heiligen Johannes, unter dem man den Thor verstehen darf, sowie mit der Katze; diese ist aber das Thier der Freyja. Beyde Götter halte ich für diejenigen, die in der Oberpfalz am meisten verehrt wurden. Muz ist Katzenname, Stuz aber gleich Staunz, Staunz'n, eine Art stechender Schnacken. Ob in Hofadeck das nordische »Hafr« anklingt, weiß ich nicht, damit wäre auf Thor gewiesen.
Um Bärnau ist Staunzi und Maunzi der Eigenname zweyer Holzweibchen.