3.

Ein Geiger aus Tiefenbach ging von einer Hochzeit heim und kam von Schneeberg her an einen Kreuzweg, über den die Toden gefahren werden. Da sieht er zwey Geister tanzen. So dachte er: »Wart, denen will ich ein wenig dazu aufspielen, vielleicht leidet es ein Trinkgeld« – und begann ein munteres Tänzchen zu geigen. Kaum aber hatte er nur einige Striche gethan, so waren ihm die Tänzer schon auf dem Halse, und der eine davon entriß ihm die Geige und schlug sie ihm so um den Kopf, daß er vermeynte, sie müsse in tausend Trümmer gehen. Zuletzt sagte er ihm: »Die Nacht gehört mir, der Tag dir: wärst du nicht verkreuzt, gingst du nicht mehr fort.« Darauf verschwanden sie, und es ward ein solches Krachen im Walde, als wollte Alles zusammenbrechen. – Am andern Tage fand der Frevler seine Geige unverletzt zur Stelle.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Zweyter Abschnitt. 1. Teufelsgeister. 19. Frevel an den Toden. 3. [Ein Geiger aus Tiefenbach ging von einer Hochzeit heim und kam]. 3. [Ein Geiger aus Tiefenbach ging von einer Hochzeit heim und kam]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DB8D-1