140


Sei klug, wie grausam! Sprenge nicht die Pforte
Stummer Geduld mit allzu bitterm Hohn:
Damit mir Gram nicht Worte leih', und Worte
Dein unerweichtes Herz zu schildern drohn.
Sollt' ich dir raten, besser wär's, wo nicht
Zu lieben, doch mir Liebe vorzuheucheln;
Wie bangen Kranken, wenn das Auge bricht,
Die Ärzte noch mit Auferstehung schmeicheln.
Wenn ich verzweifeln müßte, würd' ich toll;
Und in der Tollheit könnt' ich dich verklagen:
Und diese Spottwelt ist so ränkevoll,
Daß tolle Lügen tollem Ohr behagen.
Dies meide! flieh Verleumdung, halte stet
Die Augen, wie auch weit dein stolzes Herz sich bläht.
[848]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 140. 140. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0BFA-5