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Wie lieb und hold die Schmach gekleidet ist,
Die, wie ein Wurm in duft'gen Hyazinthen,
Die Knospenschönheit deines Namens frißt!
O, welchen Reiz umgibst du deinen Sünden!
Die Zunge, die von deinem Wandel spricht,
Leichtfertig deutend dein Vergnügen tadelt;
Ihr Leumund selbst ist ohne Beifall nicht,
Weil sie dich nennend, böse Sagen adelt.
O, welch ein Wohnhaus fiel den Fehlern zu,
Die ihren Aufenthalt in dir sich wählten!
Da schleiert Anmut jeden Makel zu:
Was Augen sehn, es muß für lieblich gelten.
Dies weite Vorrecht fürchte, teures Herz!
Denn Mißbrauch stumpft der schärfsten Messer Erz.

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 95. 95. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0C69-5