Die Elemente.

Vier Brüder laufen Tag und Nacht,
Und ihre Kraft und ihre Macht,
Herrscht über alle Wesen.
Dich ihrer Allmacht zu entziehn,
Mußt du von dieser Erde fliehn,
Sonst kann's dir nicht gelingen.
[27]
Der erste schlingt mit Ungestüm,
Was er erwischen kann. Bemühn
Mußt du dich ihn zu zähmen.
Verderben hauchet seine Gluth,
Und grenzenlos ist seine Wuth,
Wenn einmal sie erreget.
Der zweite dämpft des ersten Grimm;
Doch auch vor seinem Zorne nimm
Dich wohl in Acht, und sorge,
Zu rechter Zeit ihm zu entgehn.
Nicht kannst du, Schwacher, widerstehn
Den hocherzürnten Wogen.
Der dritte lärmet viel und schreit,
Als wäre er nicht wohl gescheut,
Und treibt oft viel Spektakel.
Doch ist es nicht so bös' gemeint.
Wenn er auch nicht erzürnet scheint,
Setz' ihm Geduld entgegen.
Der vierte lockt aus seinem Schoos
Dich hold hervor, und zieht dich groß,
Mit treuer Muttersorge.
[28]
Er nimmt dich liebend wieder auf,
Wenn, müde von des Lebens Lauf,
An seine Brust du sinkest.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Stahl, Karoline. Die Elemente. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-15B3-1