[134] Wie gerne Dir zu Füßen

Wie gerne Dir zu Füßen
Sing' ich mein tiefstes Lied,
Indes das heil'ge Abendgold
Durchs Bogenfenster sieht.
Im Takte wogt Dein schönes Haupt,
Dein Herz hört stille zu,
Ich aber falte die Hände
Und singe: Wie schön bist Du!
Wie gerne Dir zu Füßen
Schau' ich in Dein Gesicht!
Wie Mitleid bebt es drüber hin;
Dein Mitleid will ich nicht!
Ich weiß es wohl, Du spielst mit mir,
Und dennoch sonder Ruh'
Lieg' ich vor Dir und singe,
Singe: Wie schön bist Du!
Wie gerne Dir zu Füßen
Stürb' ich in stummer Qual!
Doch lieber möcht' ich springen empor
Und küssen Dich tausendmal,
Möcht' küssen Dich, ja küssen Dich
Einen Tag lang immerzu
Und sinken hin und sterben
Und singen: Wie schön bist Du!

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Wie gerne Dir zu Füßen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1E9C-F