[229] Das Nibelungenlied

Das deutsche Lied in dunkle Nacht verschlagen
Hat lang geschlummert, bis sein Strahl erwacht,
Bis mit des Geistes göttlich hoher Macht
Ein blühend Kind es an das Licht getragen.
Das war die Mär' von alten Heldensagen,
Die hat's zur Götterflamme angefacht,
Bis es erblüht' in unerreichte Pracht
Und flog empor auf goldnem Sonnenwagen.
»Da zog einher mein mächtig Kampfestönen
Durchs deutsche Land von heil'ger Kraft erfüllt,
Obgleich kein Meißel glättend mich gefeilt,
Und immer tön' ich noch der Dichtkunst Söhnen,
Das erste Kind, das deutscher Sang belebt,
Das zu der Sonne stolz vorangeeilt.«

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Das Nibelungenlied. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1EAB-D