[108] Der Ruf

Ja, reizende Selinde,
Von unsrer Zärtlichkeit,
So unwahr ich es finde,
Spricht man seit langer Zeit:
Man saget, deine Blicke
Verriethen dich zu sehr;
Zu meinem ganzen Glücke
Ach! fehlte wenig mehr.
Ich weiß, dein Auge schmählet,
So oft man davon spricht:
Du weist, wie viel noch fehlet,
Ich wünscht, es fehlte nicht!
Doch um nicht mehr zu klagen,
Selinde, weiß ich Rath:
Erfülle, was sie sagen!
So schweigt die ganze Stadt.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Weiße, Christian Felix. Der Ruf. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9A57-5