30. Auff den jungen Manlius

Rom sahe Manlius den kühnen Endschluss fassen,
Sein Haupt eh', als den Feind unabgestrafft, zu lassen;
Denn bey der Nachwelt hat viel einen höhern Glantz
Ein Haubt ohn' einen Leib, als ohne Sieges-Krantz. 1

Fußnoten

1 Ein Haupt ohn' einen Leib, als ohne Sieges-Krantz. Ob gleich der Verstand dieser Worte, welche allein der hitzigen Jugend zuzuschreiben sind, so gar ungleich nicht ist; so würde ich es doch von niemand übel nehmen, wenn er zu diesem Vers noch folgende auff die Semiramis, welche in dem ersten Buch dieser Uberschriffte zu finden, setzte:

Dem schönen Siegs-Krantz ist zu krönen nur erlaubt

Ein männlich, oder auch ein ungeschmücktes Haubt,

Und wenn er dieses gethan; beyden diese Worte des Demetr. Phaler. zueignete: In nugas quandoque facillimè, quae grandia sunt, evadunt. Quid enim hæc aliud dixerimus quam Jovis insomnia. Sect. 7.

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TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. Gedichte. Überschrifften in zehn Büchern. Der Uberschriffte vierdtes Buch. 30. Auff den jungen Manlius. 30. Auff den jungen Manlius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9CE9-D