[81] Der Esel und der Hase

Es wollten vor uralten Zeiten
Die Thiere mit den Vögeln streiten.
Sie musterten ihr Kriegesheer.
Ein alter und erfahrner Bär
Ward zu dem Feldzug General.
Als dieser in der Krieger Zah
Den Hasen und den Esel sah,
Sprach er zum Löwen: Diese da
Mag ich in der Armee nicht wissen,
Wir können sie gar wohl vermissen!
Sie würden uns doch nur entehren,
D'rum lass' sie sich zum Teufel scheeren!
Der Thiere weiser König sprach:
Herr General, etwas gemach!
So sehr Sie ihren Zorn erhitzen,
So sehr kann ich sie beide nützen!
Wir brauchen zum Courier den Hasen;
Der Esel soll zum Treffen blasen,
Den Feind mit seiner Stimm' erschrecken,
Und unsern Kriegern Muth erwecken.
Laßt den Geringen auch nicht müßig,
Im Staat ist Niemand überflüssig,
So schlecht er seyn mag von Natur,
Gebt ihm die rechte Stelle nur.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Zachariä, Justus Friedrich Wilhelm. Gedichte. Fabeln. Der Esel und der Hase. Der Esel und der Hase. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AB16-A