[230] Als Cloelie wieder anfienge zu lieben

Du hattest Lieb und Lust vor kurtzen abgeschwohren,
Die Freyheit ward von dir zum Leit-Stern auserkohren,
Doch dieser Eyd der wird, so fest er war gemacht,
Ach leider! allzufrüh von dir nunmehr verlacht.
Hättst du dem Seladon nicht ins Gesicht gesehen,
So wär es nicht um dich und deinen Schwur geschehen.
Ach dein Gelübde scheint auf einmahl gantz zernicht,
Weil dessen Anmuth dir den Schwur, wie Glaß zerbricht.
So lodern wiederum von neuen deine Flammen.
O freylich schickt sich Eiß und Sonne nicht zusammen.
Wer ruhig bleiben will, der schliest die Augen zu,
Wann ihn was frisches reitzt, und macht es nicht wie du.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ziegler, Christiana Mariana von. Als Cloelie wieder anfienge zu lieben. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B2BA-7