164. Gespenstische Thiere.

1.

Auf dem Wege zwischen Niederhagen und Mittelhagen, behaupten Manche, laufe des Abends ein grauer Hund, der Denjenigen, der dort geht, begleitet. Einer hat sich sogar durch das Gesehene so vom Wege abdrängen lassen, daß er mitten auf das Feld gerathen und in einen ganz andern Weg hineingekommen ist. Als es hat nicht weichen wollen, hat er endlich ausgerufen ›Wo willst du Teufel hin!‹ Da ists verschwunden.

In Hinrichshagen, sagte man vor einigen Jahren, erscheine öfters ein Fuchs, schaue bald ins Fenster, bald liege er vor der Thür, so daß man nicht aus und ein gehen könne. Wenn der Jäger darnach schieße, so falle er zwar und immer mit der Schnauze in den Sand. Wenn man ihn aber nachher aufnehmen wolle, so sei er verschwunden.

Pastor E. Wolff zu Rövershagen bei Niederh. 2, 113 f.

2.

Unmittelbar vor Pölchow, nach Wahrstorf zu, ist ein ziemlich langer und tiefer Hohlweg. Dort soll oft ein schwarzer Hund gelegen haben, der Niemand hat durchlassen wollen, so daß man immer genöthigt gewesen ist, oben über den Berg zu gehen. Geradezu, querfeldüber hat man damals nicht wagen dürfen zu gehen, weil man dann immer irre geleitet ist, obgleich die Ortschaften so nahe beisammen liegen, daß man von einer fast in die andere hineinrufen kann. Hat sich dennoch Jemand einen Richtsteig gemacht, so hat er in der Regel einen dreifüßigen Hasen zum Begleiter gehabt, und hat man über die Zäune steigen wollen, so haben dort gewöhnlich Wehrwölfe gelegen und das Uebersteigen verhindert.


A.C.F. Krohn bei Niederh. 2, 225.


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TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. 164. Gespenstische Thiere. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-DE64-7