365. Lederne Brücken.

Mündlich und schriftlich.

1.

Wenn man von Wurmlingen über die Kohlenplatte das Urselenthäle hinabgeht, ist links noch eine Mauer von der alten Wallenburg zu sehen. Rechts, der Mauer gegenüber, ist ein waldiger Bergkegel, der heißt der Edelknab, und noch weiter vorwärts ist der Schlößleberg. Diese drei Höhen sollen einstens durch lederne Brücken mit einander verbunden gewesen sein. Eine Frau von der Wallenburg ging einst auf den Edelknab herüber spazieren und kam in Geburtswehen.

2.

Die Ebene, in der Marchtall liegt, wird durch eine ziemlich tiefe Felsschlucht von S nach N bis an die Donau durchschnitten. Gleich am linken Ufer der Donau beginnt das schwäbische Albgebirge, so daß das Donauthal bei Obermarchtall die Alb von dem sog. Gau scheidet. An der östlichen [237] Seite oben berührter Felsenschlucht liegt das Stift Marchtall, zu welchem früher eine lederne Brücke, die über die Schlucht ging, von Altenburg aus geführt haben soll 1.

Fußnoten

1 Vgl. Marchtall. Chronik S. 2. Vgl. die lederne Brücke in der Sage vom Königsstein bei Aarau Rochholz A.S. I. 142, und bei Tegerfelden II. 241. Die Burg Rosenstein und die untergegangene Stadt Heubach auf der schwäb. Alb waren durch eine lederne Brücke verbunden; ebenso die Burgen Kalenberg und Friedingen a.d. Donau. Meier S. 163. Nr. 182. Zwischen den beiden Burgen Sälischlößli und Wartburg in Aargau soll eine lederne Brücke gestanden haben. Rochholz A.S. II. S. 216, eine war zu Oberfrick und Schupfart im Frickthal (a.a.O.). Eine lederne Brücke ging von Galgenlöhli- oder Isenhubel nach der Bysigbrugg (a.a.O.); ebenfalls ging eine von den Appenzellerschlössern Rosenburg und Rosenberg (a.a.O.). Ueber lederne und eiserne Brücken siehe Rochholz A.S. II. S. 217.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 365. Lederne Brücken. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FB0C-5