143. Der Fråßritt in Reichenbach.

Am St. Johannistag ziehen in Reichenbach, O.A. Saulgau, die Buben herum. Einer in lumpiger Kleidung heißt der »Frås«, mit Rollgeschell vornedrauß. Hintendrein kommen Zwei mit Säcken auf den Schultern, und hinter diesen wieder ein großer Haufen Buben. Der »Frås« reitet die Stuben auf und ab auf seinem Stecken; die zwei Andern suchen nach den Hennennestern und stehlen die Eier; sie betteln, wenn sie keine bekommen. Der »Frås« fängt an:


I bĩ dər Fråss võ hintərfür,
I friss ə-n-altẽ ştubədür,
I friss ən şnəẽdər sammt dər şër,
Məẽ Bəit.l dëər işt saubər lër:
D.rumm bitt î ui um Gottəs willə,
Thunt miər în wîder füllə!

[113] Das Zusammengebettelte und Gestohlene wird nachher zubereitet und gemeinschaftlich verzehrt in irgend eines Buben Haus.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 143. Der Fråßritt in Reichenbach. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FB18-9