[187] 297. Vom Monde.

Von Ertingen.

1.

Im abnehmenden Mond soll man nichts anfangen, so wenig als im Krebs oder Scorpion. Alles was weggeschafft werden soll, Warzen, Ueberbeine, Geschwülste (»Beuzel und Bägger«) sollen bei abnehmendem Mond besprochen werden; man sagt dabei: was î sî, leg zuə, was î greif nimm â, im Namen etc. 1.

Fußnoten

1 Schönw. II. 67.

2.

Man soll die Bettlade nie so stellen, daß der Mond dem Schlafenden in's Gesicht scheint, weil man nicht gut schläft. Wirkt aber der Mond längere Zeit auf den Menschen ein, wird er mondsüchtig, und solche Leute stehen bei Nacht auf und steigen auf die Dächer. Ruft man sie beim Namen, so fallen sie herab und beschädigen sich. Diese Leute lächelt der Mond verzaubernd an und zieht sie an, darum steigen sie auf die Dächer.

3.

Vor »Altem« hat einmal ein Mann in den Mond mit einem »Bolzen« geschossen, da fiel Blut vom Himmel.

Ertingen.

4.

Stellt man bei einer Mondsfinsterniß einen Kübel voll Wasser in den Hof und sieht sich den Mond an, so kann man allerlei geheimnißvolle Sachen sehen 1.

Ertingen.

Fußnoten

1 Vgl. Schönw. II. 71.

5.

Wenn Kälber bei abnehmendem Mond angebunden werden, so nehmen sie ab und gerathen nicht.

6.

Wenn die Kinder des Nachts zum Fenster hinausgucken, [188] so rufen ihnen die Mütter: »Guck ett 'nauss! 's Məõ-mändlẽ nimmt dî fott!«


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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 297. Vom Monde. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FBF2-E