299. Von den Sternen.

1.

Die Meteore heißt man »Drachen«. Schießt Jemanden ein Drache über's Haus, gibt's bald ein Unglück darin 1.

Ertingen.

Fußnoten

1 Viel »Sternschießen« sehen bedeutet für den Beobachter Glück. Baach.

2.

Die Sterne halten Viele für die Köpfe silberner Nägel, die das Himmelsgewölbe zusammenhalten. Andere [189] meinen, die Sterne seien Löcher im Boden der Himmelsdecke und der Glanz komme von innen heraus. Das Funkeln der Sterne, halten sie dafür, komme von dem Schatten her, den die Himmlischen zeitweise auf die Löcher werfen, wenn sie darüber wegwandeln.

Ertingen.

3.

Der Jakobsstab wird in Ertingen als von den drei Köpfen der Nägel zusammengesezt gedacht, mittelst welchen Christus gekreuziget worden.

4.

Man soll die Sterne nicht zählen, auch nicht mit dem Finger darauf deuten.

Ertingen.

5.

Die Sternschnuppen (»ştẽənəbutzə«) hält man für Dochtbutzen, die von den Engeln an den Himmelslichtern abgezwickt werden. Wer einen findet, wird ein steinreicher Mann, denn der Butzen ist lauter Gold und Silber 1.

Ertingen.

Fußnoten

1 Schönw. II. 79.

6.

Die Milchstraße heißt auch die »Josephsstraße«, weil auf dieser Straße der hl. Joseph mit Maria und dem Jesuskindlein nach Egyptenland geflohen. An andern Orten heißt sie schlechtweg Himmelsstraße.

Ertingen.


License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 299. Von den Sternen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0219-5